RB Leipzig bleibt auch nach diesem Wochenende in der Bundesliga ungeschlagen. Auch der 1. FC Köln konnte die Hasenhüttl-Truppe am Rhein nicht schlagen. Was allerdings gestern auffiel, war eine ungeahnte Aggressivität und Zerstörungswut der angeblichen „Fans“ des „effzeh“. Wir können am Ende des Wochenendes festhalten: Das gehört sich nicht und ist unterste Schublade. Ich hoffe doch sehr, dass im Sinne einer fairen Fankultur harte Strafen auf die so genannten Fans zukommen. Aber was war mit dem Spiel?
Das Spiel begann eine Viertelstunde später. Kölner Fans waren einfach mal der Ansicht, per Sitzstreik den Mannschaftsbus von RB Leipzig am Einfahren ins Stadion zu hindern. Nach einigem Chaos kam dann die Mannschaft im Stadion an und konnte sich erst verspätet warm machen. Was haben die Kölner gedacht? Wenn der Bus von ihnen blockiert wird, wird das Spiel für den Karnevalsclub gewertet? Nein, es ging eben später los. Und es stand dann plötzlich der Plan fest, dass die Jungs von Trainer Hasenhüttl der Stöger-Elf das Leben so schwer wie möglich machen wollen.
Man trat an mit Gulacsi im Tor, Schmitz, Orban, Compper und Halstenberg in der Abwehr, Ilsanker und Keita im defensiven Mittelfeld, Kaiser und Burke im offensiven Mittelfeld und Sabitzer und Selke im Sturm. Und bereits nach 5 Minuten zappelte der Ball im Tor von Torwart Horn, nachdem Marcel Sabitzer einen Ball von Naby Keita mustergültig auf Oliver Burke durchsteckte und dieser dann begünstigt durch Sörensens Abfälschen traf. In der Folge baute sich ein rassiges Spiel auf, bei dem der Japaner Osako in der 25. Minute für die Kölner jubeln durfte.
Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Mit Abstand bester Kölner war eben jener Osako, der aber in der Folge immer wieder in Marcel Halstenberg seinen Meister fand. Nach dem Seitenwechsel fackelte der „effzeh“ ein Feuerwerk ab, bei dem die „roten Bullen“ froh sein konnten, dass sie nicht Rückstand gerieten. Einzig Sabitzer versuchte dann noch den einen oder anderen offensiven Nadelstich. Daran änderten auch die Wechsel Bernardo für Schmitz, Poulsen für Selke und Werner für Burke nichts mehr. Am Ende blieb ein eher glückliches 1:1 stehen.
Die Abreise gestaltete sich dann eher abenteuerlich für die Leipziger Gemeinde. Und das war die eigentliche Schande der Kölner. Eine Sitzblockade, die alles nur verschoben hatte: Geschenkt. Unsinnige Plakat-Aktionen im Stadion: Folklore. Allerdings waren bei allen Autos auf dem Kölner Gäste-Parkplatz die Reifen platt und die Ventile zerstört. Und die angeblichen Kölner Fans beschimpften die Gästefans mit einer Fahrt mit dem „Sonderzug nach Dachau“ und kesselten diese ein. Muss das sein?
Liebe Kölner, eure Folklore war ja ganz witzig. Da haben die Leipziger schon schlimmeres erlebt. Aber muss man denn einen auf Konzentrationslager machen? Muss Sachbeschädigung sein? Ich hoffe hier, dass aufgrund der zahlreichen Bilder über Twitter unter dem Hashtag #KOERBL drastische Strafen folgen. Denn so etwas macht man einfach nicht. Am Ende ist es einfach „nur Sport“ und nichts weiter. Dass sich der 1. FC Köln zu diesen Aktionen nicht äußert, zeigt aber am Ende auch, dass der Verein antisemitische Äußerungen duldet. Schämt euch, es hätte Fußball sein können. Das jedenfalls war falsch verstandene Tradition.