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Wie mir die Google-Bildersuche die Besucher klaut

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Hands on Blogging - Henning Uhle

Ich dachte lange Zeit, dass meine Besucherzahlen ungefähr gleich bleiben würden. Aber das tun sie leider nicht. Seit Januar diesen Jahres geht es abwärts. Das ist mir mehr durch Zufall aufgefallen, weil ich nicht alle laufenden Statistiken ununterbrochen im Blick habe. Wozu auch? Aber die Sorge anderer Blogger hat mir dann doch keine Ruhe gelassen. Und so suche ich nach einer Erklärung. Schauen Sie mal.

In der Statistik alles wie immer?

Schaue ich mich in Google Analytics um, dann stelle ich erstmal nicht weltbewegendes fest. Ja, es gibt ein paar Ausreißer nach oben und nach unten. Aber so große Schnitzer sieht man eigentlich nicht. Ich habe mal eine länger laufende Statistik vorbereitet, die so aussieht, als sei alles wie immer:

Aber Moment mal, was passiert denn da seit Januar 2017? Schauen wir mal genau hin. Denn wenn wir da an der Grafik das Lineal anlegt, dann sieht es schon so aus, als würden die Zahlen sinken. Stimmt das? Offensichtlich ja, wenn man sich das mal so ansieht, was seit Januar 2017 los ist:

Sukzessive nehmen die Besucherzahlen ab. So richtig konnte ich mir nicht erklären, woran das liegen könnte. Und dann fiel mir ein sehr interessanter Blogartikel ein, der zumindest einen Ansatz liefert. Am Ende ist es so, dass die Google-Bildersuche dafür verantwortlich ist, dass bei mir die Besucherzahlen eingebrochen sind.

Google nutzt die Bequemlichkeit der Nutzer aus

Google klaut den Webseiten die Besucher. Genauer gesagt ist es die Google-Bildersuche. Jetzt werden Sie denken, dass jemand, der eigentlich auf seine Texte baut, nichts mit der Bildersuche zu tun haben kann. Aber was ist mit den Artikelbildern oben? Was mit diversen Bildern, Grafiken und Fotos in Artikeln? Die Bildersuche hat sehr wohl etwas damit zu tun. Denn die Statistik über „Images“ als Medium bietet das da:

Am 07. Februar führte Google eine neue Bildersuche ein. Ich zeige Ihnen gleich, wie das nun aussieht. Seitdem ist es für Internetnutzer, die einfach nach Bildern schauen, nicht mehr notwendig, eine Webseite aufzusuchen. Das Foto, die Grafik wird trotzdem angezeigt. Nebenbei liefert Google natürlich noch einen Link zu der Quelle. Aber mal ehrlich: Wer ruft den denn auf?

Man könnte jetzt wie der Martin Missfeldt große Rechenspiele anfangen, wie viele Besucher es denn wirklich kostet, dass Google die Bilder jetzt ein halbes Jahr schon in voller Auflösung anzeigt, aber die Last bei den Webseiten bleibt, die nichts davon haben. Aber so weit will ich es gar nicht treiben. Für mich bietet sich das Bild: Google schmückt sich mit fremden Federn, was mich um die 15% an Zugriffen kostet.

Die bequeme Google-Bildersuche

Wenn ich nach meinem Namen suche und die Bildersuche aufrufe, bietet sich dieses Bild. Den allermeisten Nutzern reicht das aus. Und was noch viel besser ist: Nutzer können sich die so gefundenen Bilder in voller Pracht ansehen, sie können gespeichert werden, und man kann sie teilen – also weiterleiten. Das Alles passiert auf Kosten der Ressourcen der Webseite. Nicht etwa auf Kosten von Google.

Mobil sieht das Ganze dann so aus wie nebenstehend. Auch hier gibt es keinerlei Notwendigkeit für die Nutzer, die jeweilige Webseite aufzurufen. Und auch hier spielt sich wieder alles zu Lasten der Webseite ab. Auch hier ist es so, dass meine Webseite nicht davon profitiert, dafür aber die Last trägt. Mobil ist es so, dass zwar deutlich der Link zur Seite zu sehen ist, aber auch hier gilt: Wer ruft denn dann die Seite wirklich auf?

Das kann man Google doch nicht einfach so durchgehen lassen, oder? Wie gesagt, es sind „nur“ 15% der Zugriffe, die weggebrochen sind. Aber je weniger Zugriffe, desto schlechter auch die Platzierung insgesamt. Da kann man das noch so sehr mit anderen Dingen aufrechnen, die Milchmädchen-Rechnung bleibt leider so einfach und so klar.

Kleiner Blogger, was nun?

Ich könnte natürlich hergehen und komplett alle Bilder von meiner Webseite entfernen. Ich könnte jetzt bocken und dann Google entgegen plärren „So, das haste jetzt davon“. Aber das wird Google mal so genau überhaupt nicht interessieren. Und die anderen Suchmaschinen auch nicht. Die Bing-Suche funktioniert ähnlich schäbig wie die von Google. Am Ende muss man sich etwas anderes überlegen. Nur was?

Ich denke ja, dass man das mit der Bildersuche ganz einfach machen könnte: Bei den beiden Beispielen oben ist jeweils die Überschrift zu sehen. Die ist ein Link. Wann immer Sie ein Bild in der Bildersuche finden, klicken Sie auf den Link. Besuchen Sie den Urheber. Jeder freut sich darüber. Lesen Sie die Geschichten, die zu einem Bild gehören. Denn die erzählt Google Ihnen nicht.

Bei mir ist sicherlich auch noch das Problem, dass ich wegen meiner Arm-Verletzung ein knappes Vierteljahr nichts oder so gut wie nichts geschrieben habe. Das erklärt aber nicht den Rückgang seit Januar / Februar. Vielleicht gewichtet Google auch manches anders. Aber mit der Bildersuche hängt es zusammen. Vielleicht hat auch die Qualität meiner Artikel nachgelassen. Aber das weiß ich nicht, wenn ich hierzu nichts höre.

Fazit

Diese Statistiken haben viele Ursachen, warum sie so ausfallen, wie sie es eben tun. Einiges kann man beeinflussen, etwa durch regelmäßige Veröffentlichung und / oder gute Qualität. Wenn aber irgendwelche Algorithmen verändert werden, Suchergebnisse missbraucht werden und Inhalte aus dem Index fliegen, kann man als Webseiten-Betreiber faktisch nichts machen.

Was Sie als Internet-Nutzer tun können, dass Webseiten mitbekommen, dass sie überhaupt beachtet werden, habe ich erzählt. Webseiten-Betreiber selbst können sich um gute Inhalte bemühen. Zeigen wir Blogger einfach mal den Medien, dass wir es besser können, als einfach mal mit einem Haufen Werbung garnierte 5-Zeiler zu fabrizieren. Dann nehmen vielleicht auch die Zugriffe wieder zu, und die Statistiken sehen besser aus.

Der Artikel "Wie mir die Google-Bildersuche die Besucher klaut" erschien zuerst bei Henning Uhle.


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