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Channel: AFP – Henning Uhle
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35 Jahre „Maid of Orleans (The Waltz Joan of Arc)“ von OMD

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Wie Sie wissen, bin ich großer Liebhaber der Musik von OMD. Und dieses ist legendär. Es ist eine der erfolgreichsten Singles der britischen Musik. Im Jahr 1982 erschien eins der geschlossensten Alben der New Wave Musik, nämlich „Architecture & Morality“. Und auf diesem befindet sich auch das Lied der Jungfrau von Orléans. Die Heilige Johanna wird hier besungen, und jeder dürfte dieses Lied schon gehört haben. Es gehört zur Musikgeschichte wie die 9. Sinfonie von Beethoven.

Hätte Jeanne d’Arc ein Herz, würde sie es denn verschenken? Ausgerechnet an jemanden wie ihn, der sich danach sehnt, dass er erkennt, wie ein Engel sein sollte? Ihre Träume handeln davon, ihr Herz wie ein Waisenkind auf einer Welle wegzugeben. Sie sorgte sich so sehr, sie opferte sich auf bis ins Grab.

Ja, sehr lyrisch, was Andy McCluskey da sang. Im Winter 1981 / 1982 kam die Band aus dem Punk damit herum, Geschichten zu erzählen. Und bei „Maid of Orleans (The Waltz of Joan of Arc)“ wird eben die Geschichte erzählt, was wohl wäre, wenn er wirklich Jeanne d’Arc begegnet wäre. Da es noch ein „Joan of Arc“ auf dem Album gibt, musste das eigentlich „Joan of Arc“ heißende Lied in „Maid of Orleans“ umbenannt werden. Und auch 35 Jahre nach der Erstveröffentlichung gilt das Lied als eins der besten jemals als Single veröffentlichten Lieder.

Komplett ist das Lied allerdings nur mit dem sehr verstörenden Anfang. Der wurde meistens im Radio weggelassen. Diese doch recht schrägen Töne am Anfang haben aber rein gar nichts zu bedeuten. Es gab Heere an Analysten, die da irgendwas hinein interpretiert hatten. Das ist aber alles Quatsch. Es war vielmehr gedacht, aus diesen ungewöhnlichen Tönen heraus dieses Lied wachsen zu lassen. Und das hat ja wunderbar funktioniert, oder?

Diese Töne entsprangen auch der Experimentierfreude der Band. Sie spielten zu der Zeit mit Ambient-Klängen herum, die sich dann auch auf dem Album in Form von „Sealand“ äußerten und den Grundstein für „Dazzle Ships“ legten. Und ich habe es oft genug geschrieben: Die Experimentierfreude haben sie sich nie nehmen lassen. Irgendwo kommt sie immer zum Tragen. Und mit „Maid of Orleans (The Waltz of Joan of Arc)“ haben sie sich 1982 endgültig vom Punk verabschiedet und wurden ernst genommen.


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