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RB Leipzig hat einen neuen Innenverteidiger. Verpflichtet wurde Dayot Upamecano vom österreichischen so genannten „Schwesterclub“ FC Red Bull Salzburg. Der 18 Jahre alte Franzose mit Wurzeln in Guinea-Bissau wechselt per sofort an die Pleiße. Der ganze Spaß kostet 10 Millionen Euro. Und dieser Transfer wird wieder die Gemüter erhitzen. Das kann ich auch ein ganzes Stück weit verstehen. Aber mal langsam, eins nach dem anderen.
Wir haben in der Hinrunde erlebt, wie dünn die Decke in der Abwehr gewebt wurde. Es bildet sich langsam ein Licht am Ende des Tunnels. Aber so sollte es bestimmt nicht noch einmal aussehen, dass quasi die halbe Abwehr aus Spielern besteht, die sonst nichts mit der Abwehr am Hut haben. RB Leipzig kann froh sein, dass sie dann doch immer wieder auf jemanden wie Benno Schmitz zurückgreifen konnten. Sonst wäre es zappenduster geworden. Und nachdem Marvin Compper auch nicht mehr der jüngste ist und sich Kyriakos Papadopoulos nicht durchsetzen konnte, musste etwas geschehen.
Über Upamecano wird im Allgemeinen erzählt, dass auch er das Spiel lesen kann. Also ein zweiter Naby Keita? Nur noch etwas weiter hinten? Wer weiß das schon? Er könnte jedenfalls ein enorm wichtiger Spieler werden, geht die Misere in der Abwehr des Aufsteigers so weiter. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nach und nach eine Art Compper-Nachfolger oder Orban-Unterstützer werden soll.
Die Verhandlungen waren offenbar langwieriger, als man es gedacht hat. Denn der Franzose hatte noch andere Clubs, die ihn gern verpflichten wollten. Angeblich waren Manchester United und Bayern München mit in der Verlosung, aber Upamecano hatte sich dann doch für Leipzig entschieden. Und mich würde es nicht wundern, wenn der Hauptgrund Sportdirektor Ralf Rangnick war. Die Gemüter erhitzen sich derweil daran, dass schon wieder ein Spieler aus Salzburg kommt und dass es wieder ein Verschachern wäre. Aber ist das wirklich so?
Gerade im Hinblick auf europäische Elite-Clubs kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Klar, es wirkt schon so, als ob sich die Clubs „nach Belieben“ die Spieler zuschieben. Dennoch müssen doch die Transfersummen tatsächlich in Büchern auftauchen. Da sind die Steuerbehörden ziemlich engstirnig. Trotzdem wäre ich dafür, dass man vielleicht zur Verstärkung nicht unbedingt weiter nach Salzburg als Hauptansprech-Club schielen sollte. Es gibt den eigenen Nachwuchs, und es gibt andere Clubs. RB Leipzig sollte nicht immer Öl ins Feuer gießen. Aber da kann ich mich auch täuschen.
Wir können uns jedenfalls darüber freuen, dass ein sehr guter und junger Abwehrspieler nach Leipzig wechselt und der Verteidigung enorm weiterhelfen kann. Allen Unkenrufen zum Trotz ist diese Personalie eine richtige. Oder habe ich irgendwas verpasst?