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Channel: AFP – Henning Uhle
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35 Jahre „Vienna“ von Ultravox

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Das Belvedere in Wien - (C) domeckopol CC0 via Pixabay.de

Die New Wave Hymne schlechthin wird 35. „Vienna“ ist immer etwas ganz besonderes gewesen. Und das wird auch so bleiben. Um die Jahreswende erschien es. Und es wurde zur erfolgreichsten Single der Band Ultravox um Sänger Midge Ure. „Vienna“ war immer die volle Palette aus „ganz leise“ bis „ganz laut“, von klein und zerbrechlich bis riesig und pompös. Und jedem ist im Ohr „This means nothing to me. Oh, Vienna!“

Wir gingen durch die Kälte. Gefrorener Atem auf der Fensterscheibe. Liegen und warten. Ein Mann im Dunkeln in einem Bilderrahmen, so mystisch und beseelt. Eine Stimme wird zu einem durchdringenden Schrei. Er klingt dir noch in den Ohren, bis das Gefühl verflogen ist. Nur du und ich: Es bedeutet mir nichts. Oh, Wien! Die Musik webt quälende Töne. Geigen zupfen Pizzicato. Der Rhythmus ruft allein in der Nacht, wenn das Tageslicht eine kühle, leere Stille bringt. Die Wärme deiner Hand und der kalte, graue Himmel. Er verblasst in der Ferne. Das Bild ist verschwunden. Es bedeutet mir nichts. Oh, Wien!

Midge Ure hat zu „Vienna“ einmal kund getan, dass die Band schon beim Schreiben wusste, dass das Lied etwas besonderes ist und dass es mit diesem „großen schwülstig-kraftvollen Ende“ einzigartig ist. Das Thema ist, wie man dem Text entnehmen kann, eine Urlaubsromanze in einer fremden Stadt, die dann wenig später zurück in der Heimat als völlig bedeutungslos verblasst. Erst wollten Ultravox angeben, dass sich „Vienna“ um die berühmte „Wiener Secession“ der bildenden Künstler Wiens drehen würde. Aber irgendwann hat ihnen das doch niemand mehr geglaubt.

Das Lied ist entrückt komponiert und hinterlässt ein beklemmendes und fremdes Gefühl. Es hangelt sich durch mehrere Tonarten und trägt in der Mitte seidenweich auf. Am Ende poltert es wie die gesamte Wiener Staatsoper daher. Und diese für Pop-Musik ungewöhnliche Mixtur macht dieses Lied in allen Belangen außerordentlich. Ultravox waren 1978 bis 1988 Hauptwegbereiter für New Wave. Und über allem Schaffen der Band schwebt völlig abseits jeglicher Kritik das orchestrale „Vienna“.


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