Eine ganz spannende Frage: Was halte ich von viralem Marketing? Ich, der nicht müde wird, alles mögliche im Internet teils wortreich zu kommentieren. Ja, ich weiß, ich habe schon mal über solche viralen Sachen erzählt. Und in dem Artikel habe ich darüber erzählt, dass irgendwas „viral“ wird, wenn darüber gesprochen wird. Wenn sich zum Beispiel irgendein Artikel wie ein Virus im Internet verbreitet. Habe ich in dem Artikel etwas darüber erzählt, was ich davon halte? Nicht so richtig. Das hole ich mal jetzt nach.
Ich finde, Werbung muss gut gemacht sein, dann ist sie auch nicht störend. Etwas wie „Waschmaschinen leben länger mit…“ will doch im Internet niemand sehen. Ja, ich weiß, Ihnen fällt da trotzdem der Markenname ein. Aber darum geht es ja gar nicht. Sondern es geht doch darum, wie es erreicht wird, dass über einen gesprochen wird. Denn nur dann funktioniert auch Marketing. Über den alten Mann in der Weihnachtswerbung einer Kaffeemarke hätte niemand wochenlang teils kontrovers gesprochen, wenn da von vornherein die Kampagne zum Bewerben des Kaffees im Vordergrund gestanden hätte.
Natürlich kann über technische Aspekte des viralen Marketings gesprochen werden. Wo lässt man das fallen, wie platziert man es und so weiter und so fort. Es gibt auch Apps zum Geldverdienen – wie Whatsappcash. Cleverer ist es doch aber, dass man sich Gedanken darüber macht, wenn man nicht plump die Werbebotschaft durch irgendwelche Werbe-Tweets und so fallen lässt. Was denken Sie denn, wieso es Firmen gibt, die gänzlich ohne Werbung gigantische Umsätze machen? Die stellen es halt clever an.
Da fragt man sich dann am Ende, ob das wirklich so etwas schwieriges ist. Ich meine, früher haben sie einfach irgendwelche Leute in den Fußgängerzonen vollgequatscht, bis sie fast mit der Peitsche vertrieben wurden. Die Peitschen heutzutage sind die Werbeblocker. Es muss doch möglich sein, irgendwie clever Werbung zu machen. Denn am Ende sind wir uns darüber einig, dass Werbung und Marketing sein müssen. Aber es darf eben anders sein, als dass Videos ungefragt losdudeln, die Kauf-mich-Button nervös blinken und so etwas.
Intelligent finde ich zum Beispiel, wenn man über die Musik spricht, die man neulich in einem Werbespot gehört hat. Dafür darf es dann aber auch mehr sein, als das eintönige Lalala, das sonst gedudelt wird. Und hier verweise ich auf einen großen Internet-Konzern und einen Mobilfunk-Konzern. Allein, weil man über die Musik redet, redet man über die Marke. Das ist viraler als – Sie wissen schon: „Fahre mit bei der XXX-Weihnachtsparade“. Und Musik lässt sich gut teilen. Und damit fängt es dann an, nicht wahr?