Man hat schon nicht mehr damit gerechnet, aber plötzlich ging alles ganz schnell. Mittelfeld-Juwel Naby Keïta kommt von Red Bull Salzburg an die hiesige Pleiße. Damit hat der umstrittenste Club seit Beginn des deutschen Fußballs eine wahrhaftig gute Verpflichtung durchgezogen. Es werden zwar wieder Jammereien zu vernehmen sein, weil man „Personal umher schachert“, wie es immer heißt. Aber am Ende muss man auch feststellen, dass der Weg des Spielers durchaus auch nachvollziehbar ist.
Naby Keïta stammt aus Guinea, genauer aus der Hauptstadt Conakry. Er verbrachte seine Jugend beim Horoya AC und beim FC Istres. Letzterer war zu dem Zeitpunkt ein französischer Zweitligist, als 2014 Naby Keïta den Verein Richtung Salzburger Land verließ. Beim FC Red Bull Salzburg kam er auf 59 Einsätze in der österreichischen Bundesliga, bei denen er 17 Tore schoss. Der Mittelfeldmann wechselt nun nach Deutschland zum angeblichen Schwester-Club RB Leipzig.
Laut diverser Daten ist Keïta vielseitig einsetzbar: Seine Hauptposition ist das zentrale Mittelfeld. Dort klafft eine riesige Lücke zwischen Defensive und Offensive. Er kann aber genauso gut im offensiven Mittelfeld (Kaiser, Forsberg, Sabitzer, Bruno) und im defensiven Mittelfeld (Ilsanker, Demme, Khedira) eingesetzt werden. Insofern wird da jetzt die Lücke geschlossen, die ich schon einige Zeit lang als große Baustelle ansehe. Und deshalb halte ich die Verpflichtung für richtig, wichtig und gut.
In Österreich wurde Keïta zum „Spieler des Jahres“ gewählt, was für den 21-jährigen Mann eine große Auszeichnung ist. Aber vermutlich wäre es nicht mehr endlos weiter gegangen für ihn. Es wird behauptet, dass um den Spieler aus Guinea auch Vereine aus der englischen Premier League gebuhlt haben. Wenn das stimmt, dann ist es RB Leipzig hoch anzurechnen, dass sie ihn doch noch nach Leipzig holen konnten. Schwestern und Brüder hin oder her, am Ende ist das doch alles Unsinn.
Naby Keïta ist allerdings nicht zum Nulltarif zu haben. Es heißt, er habe einen Marktwert von 11 Millionen Euro. Und die wird der FC Red Bull Salzburg auch haben wollen. Schließlich müssen sich sich im zentralen Mittelfeld komplett neu aufstellen. Sie haben da zwar allerhand Leute, aber mit ihm verlieren sie schon einen ziemlich guten. Ob er den Erwartungen in Leipzig gerecht wird, wird sich zeigen. Ich rechne aber damit, dass das morsche zentrale-defensive Mittelfeld endlich abgesichert wird.