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Channel: AFP – Henning Uhle
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Lieber im Blog kommentieren

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Kommentar-Sektion in WordPress - (C) pixelcreatures CC0 via Pixabay.de

Ja, es ist kein neues Thema. Blogger rufen gern immer mal wieder dazu auf, dass die Leser lieber im Blog kommentieren sollen als bei Facebook und Co. Ich bin durch die Tina Gallinaro wieder auf das Thema gekommen. Denn das Thema bietet mehr, als man denkt. Auch die Blogger an sich müssen sich an die eigene Nase fassen. Aber dazu komme ich nach und nach. Ich hätte nicht gedacht, dass das Thema noch mehr hergibt, als das, was ich bereits schrieb. Aber offenbar doch.

Warum lieber Kommentare im Blog?

Ja, das ist die spannende Frage. So einfach es auch klingt, aber es trifft die Sache ganz gut. Ich schrieb bereits 2015, dass Kommentare das Salz in der Suppe sind. Nichts ist besser, als wenn ein Artikel diskutiert wird. Die Diskussion kann gern kontrovers geführt werden, so lang man sich wie ein Mensch benimmt. Dann nämlich weiß ein Blogger, dass der Artikel, den man in mühevoller Kleinarbeit erarbeitet hat, auch wahrgenommen wurde und als Anregung genommen wurde.

Klar, das geht auch alles in den sozialen Netzwerken. Aber ob Sie es glauben oder nicht, aber es gibt a) Menschen, die in keinem dieser Netzwerke registriert sind, und b) Nutzer, die sich von diesen Netzwerken wieder abmelden wollen. Und dann ist es ja so, dass man in sozialen Netzwerken als Publizist immer nur Anwender und kein Herr im Haus ist. Nicht umsonst erinnere ich immer wieder ans geborgte Internet.

Wenn Leser in einem Blog kommentieren, können sie davon ausgehen, dass die dort hinterlegten Daten nicht noch anderweitig versilbert werden. Und sorry, genau das wirft man ja den sozialen Netzwerken immer vor. Und das Ganze hat neben dem Datenschutz auch noch den Charme, dass alle Aspekte der Diskussion (Artikel und Kommentare) an einem Ort zu finden sind. Das muss natürlich ein Blogbetreiber sorgsam moderieren. Und hier sind wir beim nächsten Thema.

Das macht man nicht als Blogger in den Kommentaren

Ja, das wirkt so wie ein erhobener Finger. Das soll es aber gar nicht sein. Es ist vielmehr eine Erinnerung daran, was ein vernünftiger Umgang mit Kommentaren eigentlich bedeutet. Da muss ich mich auch ermahnen. Denn das allerschlimmste ist ja, wenn man als Blogger schon Kommentare im Blog bekommt, dass man die dann unbeantwortet liegen lässt. Das passiert mir auch immer wieder. Niemand soll sofort einen Kommentar beantworten. Aber wenigstens irgendwann.

Ein weiteres Problem ist, dass es Blogs gibt, die ihre Kommentarbereiche ausgelagert haben. Disqus ist da ein beliebtes System. Die Blogger argumentieren dann mit der besseren Verwaltbarkeit, mit Entlastung für die eigene Datenbank oder mit Spamabwehr. So richtig überzeugt mich das nicht. Vor allem nicht, wenn ich mich daran erinnere, was immer wieder bekannt wird. Ja, das klingt wie Panikmache. Aber wenn ein Dienst kostenlos angeboten wird, bezahlt man immer anderweitig, so lang da ein kommerzieller Gedanke dabei ist.

Ebenso fummelt man doch nicht mit diesen unsäglichen Captcha-Codes herum, die die Leser einfach nur vom Kommentieren abhalten. Und was die Risiken dabei sind, wenn man die einsetzt, ist nicht immer klar. Um noch weniger etwas mit Kommentaren zu tun haben zu müssen, richtet man einfach einen Login für die Kommentare ein. Nein, ernsthaft, das kann doch keiner wollen. Auch die Blogger selbst nicht. Die wollen doch auch Kommentare haben. Dann lieber moderieren, statt ausschließen.

Blogger dürfen auch kommentieren

Blogger sind schon ein komisches Volk. Die wissen im Prinzip, wie das ist, wenn zu einem Artikel, der einen Haufen Arbeit gemacht hat, Kommentare eintrudeln. Aber woanders kommentieren? Das fällt ihnen gar nicht ein. Die mummeln sich lieber in ihrer eigenen Welt ein. Ich glaube, da hat sich schon etwas getan. Aber eben noch nicht genug. Hier muss ich auch wieder auf mich zeigen. Man darf durchaus auch kommentieren, wenn man selbst bloggt. Ich muss das wieder mehr machen.

Oftmals entstehen daraus vielleicht wieder neue Diskussionsstränge und vielleicht auch wieder neue Artikel. So wie oben unter dem Artikel von Tina Gallinaro. Dort habe ich auch kommentiert. Als Kritik an anderen Bloggern gibt sie das Abschalten der Pingback-Schnittstelle an. Dabei habe ich gute Gründe, warum ich das gemacht habe. Das habe ich in einem Kommentar dargelegt. Und das ermutigte sie, sich darüber zu informieren. So kann es doch auch gehen, oder?

Fazit

Wir wollen doch alle näher zusammenrücken und angeregte Diskussionen haben, wo jeder weiß, was vorher diskutiert wurde. Bevor man Blogartikel kommentiert, muss man sie gelesen haben. Wer in den sozialen Netzwerken kommentiert, hat vielleicht nur den Anreißtext und die Überschrift gelesen. Mancher weiß dann nicht, was überhaupt diskutiert wurde. Das kann in Kommentarbereichen in Blogs weniger passieren. Und die Blogger selbst können und müssen dort auch mehr Farbe bekennen.

Und jeder bekommt Feedback. Selbst wenn es nur ein „Danke für diese Informationen“ ist, Blogger erhalten damit eine Wertschätzung. Die dürfen sie gern anderen Bloggern auch zuteil werden lassen. Von daher kann ich jedem nur dazu raten, die Kommentarbereiche in den Blogs zu nutzen. Blogs beißen nicht. Wenn man die Artikel schon liest, kann man schon mal kommentieren. Darum mal als Frage am Ende dieses langen Artikels: Ich werde wohl wieder mehr in anderen Blogs kommentieren. Und Sie?

Der Artikel "Lieber im Blog kommentieren" erschien zuerst bei Henning Uhle.


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